Schwarzwälder Bote 12.07.2016

Kunst lädt zur Wahrheitssuche ein

Schömberg (af). "Kunst, so verschieden sie auch ist, ist die Sprache aller." Dieses Zitat des christlich-libanesischen Malers, Dichters und Philosophen Khalil Gibran begleitet die laufende Sonderausstellung "Kunstsprache – Malerei" im Haus Bühler in Schömberg.

Dass auch die hier in der Galerie ausgestellten Kunstwerke sehr indifferent seien und jeder der drei Künstler sich individuell unterschiedlicher Stile, Techniken und Aussagen bediene, bestätigte der Pforzheimer Künstler Wolfgang Nöldner im Rahmen der Vernissage. Einig seien sich hingegen alle an der Ausstellung beteiligten Künstler, dass die Galerie im Haus Bühler die schönste in der Region sei.

Verschiedenheiten seien wiederum auch im Kreis der Kunstliebhaber zu finden, fuhr Nöldner fort. "Für jedes Werk, das gemalt wurde, ist auch ein Käufer da; nur müssen sich beide finden", versicherte er lächelnd. Deshalb sei Publikum für einen Künstler von besonderem Wert, schließlich könnten alle Exponate auch gekauft werden.

Gabriele Münster, Kalminder Bharya und er hätten sich bereits vor 15 Jahren kennengelernt, berichtete Nöldner. Damals hätten sie noch in der alten Papierfabrik in Dill­weißenstein gearbeitet und ausgestellt. Heute befänden sich in der "Kunstmeile Hirsauerstraße 124 bis 150" sechs offene Ateliers mit Malereien, Drucken, Grafiken sowie Filz- und Schmuckkunst.

Eine kurze Einführung in die Ausstellung folgte: Gabriele Münster arbeite in Acryl Mischtechnik mit allem, was in der Natur zu finden sei, wie Sand oder Pigmenten, außerdem mit Siebdrucktechnik. Der in Indien gebürtige Kalminder Bharya lebe seit 40 Jahren in Deutschland; bei seinen Gemälden, bevorzugt Ölmalereien und Aquarelle, lasse er sich gerne von Reiseeindrücken aus Asien, insbesondere Indien, beeinflussen. Er selbst arbeite vor allem mit Eitempera, einem Gemisch aus Eigelb, Leinöl, Wasser und Pigmenten.

Gegen Schnelllebigkeit
"Lassen Sie sich in aller Ruhe auf die Werke ein", legte Nöldner den Zuhörern ans Herz. Die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit bedürfe eines Gegengewichts, das durch Kunst in jedweder Form vermittelt werden könne. Denn Kunst lade zum Verweilen und Stehenbleiben sowie zur kritischen Auseinandersetzung und Wahrheitssuche ein.

Diese Schau ist noch bis einschließlich 11. September, jeweils sonntags zwischen 14 und 17 Uhr, geöffnet. Auch die Künstler sind während dieser Zeit anwesend

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Dieter Wiedenmann (links), Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Schömberg, ist angetan von der Schau "Kunstsprache – Malerei" mit den Künstlern (von links) Kalminder Bharya, Gabriele Münster und Wolfgang Nöldner.
Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote 12.07.2016