PZ, Pforzheimer Zeitung, 05.03.2012:

Gabriele Münster und ihre „Weibs-Bilder“

„Das war eine tolle Vernissage ganz eigener Art“, lobte Ruth-Eva Roller die Eröffnung der Ausstellung der Pforzheimer Künstlerin Gabriele Münster. „Malerei“ lautet der Titel der Ausstellung, die bis zum 8. April in der Galerie der Gemeinde Schömberg im Haus Bühler zu sehen ist.

Trotz Heiserkeit ließ es sich Gabriele Münster (links) nicht nehmen Dieter Wiedenmann, Christoph und Ulrike Warmke sowie Michael Oppl zu erklären, wie die Bewegung in ihr Bild „Tango“ kommt. eschwey

Dieter Wiedenmann vom Arbeitskreis Kunst begrüßte die zahlreichen Besucher, die vor allem aus Pforzheim und dem Enzkreis in den heilklimatischen Kurort gekommen waren. „Wir freuen uns, wenn schon zu Beginn einer Ausstellung ein so großes Interesse an der gezeigten Kunst zu spüren ist“, sagte er und verlas das Grußwort von Bürgermeisterin Bettina Mettler. Wolfgang Nölder führte in die Ausstellung ein. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von den „BKA-Weibsbildern“ aus Pforzheim.

„Es sind Weibsbilder, die sich in den Werken von Gabriele Münster treffen. Sie reden miteinander, sie ratschen und tratschen, sie tanzen und sie gehen wieder auseinander“, so die Interpretation Nölders. Er beschrieb wie sich der Begriff Weib und damit die Rolle und das Bild der Frau im Laufe der Geschichte verändert hat. Die Emanzipation habe ermöglicht, dass wir heute Begriffe wie „Mordsweib“ als Kompliment verstehen. „Vor allem das positive schwäbische Verständnis von den „Weibersleut“ hat Gabriele Münster beschäftigt und zeigt sich in ihren Bildern“, so Nölder. Es handelt sich bei den Darstellungen nicht um Portraits, die Figuren haben keine Gesichter, sondern um das Festhalten des flüchtigen Augenblicks der Begegnung, führte er aus. „Vor allem ist Gabriele schaffig, sie kann auf sehr viele Ausstellungen im In- und Ausland zurückblicken. Sie setzt ihre Kreativität immer wieder neu um, ihre Kunst wirkt nie statisch“, lobte Nölder. Man solle auch das schöne Ambiente der Galerie des Hauses Bühler beachten, es eigne sich hervorragend für die Präsentation der Bilder, meinte er.

„In jeder Frau steckt Hefe“
Passend dazu befassten sich Beatrice Ney, Karin Müller und Andrea Oelke, in ihren Liedern mit „Weibs-Bildern“, immer gewürzt mit einem Schuss Ironie. „In jeder Frau steckt ein Stück Hefe. Das alte Luder tut so, als ob es schliefe“, sangen sie, sehr zum Vergnügen des Publikums. Und dem aufmerksamen Betrachter entging nicht, dass bei einigen der Figuren auf den Bildern die Hefe durchaus Wirkung zeigt.

Die Ausstellung ist immer sonntags von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Sonderöffnungen für Gruppen nach Anmeldung bei der Touristik und Kur Schömberg, Telefon (07084)14444.

Autor: Friedrich Eschwey I Schömberg

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